Podium – Frauen planen und bauen
Die Bedeutung von Nachbarschaften und nahen Quartiergenossinnen steigt – warum?
Im Anschluss an die Vergabe des ABAPplaus «Di säubergmachti Stadt. Nachbarschaftsinitiativen im Stadtteil 3.» führte Stéphanie Cantalou, Architektin EPFL und Gründungsmitglied der ABAP, die Podiumsveranstaltung zum Thema Nachbarschaften ein. Sie führte assoziativ und präzise durch die Chancen und Schwierigkeiten, die Nachbarschaftsinitiativen und Planer*innen bewältigen müssen, um dauerhaft und wirksam zu überleben.
Die Gäste unter der kompetenten und charmant-hartnäckigen Leitung von Ursula Hürzeler beleuchteten anschliessend die Gründe und Bedingungen, die es braucht, damit Oasen in der Stadt entstehen und Nachbarschaftsinitiativen erfolgreich sind, den Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen und was sich die Preisträger*innen von der Stadt und allenfalls ABAP wünschen.
Die Podiumsgäste waren Angela Grosso Ciponte, Soziologin und Marc Werren, Stadtplaner der Stadt Bern sowie die Vertreter*innen der Preisträger des Abapplaus 2017, Barbara Marti von der Villa Stucki, Claudia Luder vom Treffpunkt Cäcilia und Markus Flück, von der WBG Warmbächli.
Zu den Gründen und Bedingungen waren sich die Teilnehmenden bald einig: Es braucht zum einen Freiräume, die einfach zugänglich sind und es braucht Menschen, mit Bedürfnissen, die sie in diesen Freiräumen umsetzen wollen und können. Für die offizielle Planungsseite bedeutet dies, die frühestmögliche Einbindung der jeweils Betroffenen und eine grösstmögliche Planungsoffenheit. Vor allem letzteres ist von grösster Bedeutung. Oasen und Nachbarschaftsinitiativen entstehen nur, wenn es motivierte Menschen mit einer Vision von gemeinschaftlichen Lebens-, Arbeits- und Treffpunktformen gibt, die bereit sind, sich für ihre jeweilige Vision einzusetzen. Das wiederum bedeutet, dass die Planung auf den Anspruch der Perfektion verzichten und bereit sein muss, sich auf Experimente einzulassen. (a.m.)